Trauma und Persönlichkeit

Menschen, die in ihrer Kindheit traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, leiden meist an komplexen psychischen Störungen mit einer Vielzahl von Symptomen. Hinter chronischen Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Schmerzen usw. verstecken sich oft posttraumatische Stresserkrankungen, Bindungsstörungen und sogenannte Persönlichkeitsstörungen. Unter dem Begriff „Trauma“ werden sowohl sexuelle und Gewalt-Traumatisierungen als auch Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen verstanden.

Dementsprechend versteht man unter dem Begriff Traumatherapie eine ganze Reihe unterschiedlicher Methoden und Therapieansätze:

Lebensgefährdendes und selbstschädigendes Verhalten muss mit Stabilisierungsmethoden eingegrenzt und das dazugehörige emotionale Erleben in einen Verständnishorizont eingebettet werden. Spezifische verhaltenstherapeutische Methoden wie zum Beispiel die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT), aber auch analytisch-tiefenpychologische Interventionen (Förderung der Mentalisierungsfähigkeit, übertragungsfokussierte Beziehungsgestaltung) sind in dieser Phase der Behandlung sinnvoll.

Intrusionen und flash-backs können zunächst stabilisierend mit imaginativen Methoden (zum Beispiel nach Luise Reddemann) oder Skillsvermittlung (nach DBT-PTSD) und im weiteren Verlauf der Therapie mit verschiedenen Expositionsverfahren behandelt werden, bei denen man das emotionale Wiedererleben der Traumatisierung fördert, um neurobiologisch eine Integration des Traumas zu erreichen.

Identitäts- und Beziehungsschwierigkeiten sowie „Brüche“ im Selbsterleben sprechen besonders gut auf die Arbeit mit inneren Anteilen an, hierzu gehören neben der Schematherapie, die Psychodynamisch Imaginative Psychotherapie PITT, die Ego-State-Therapie und die Therapie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit.

In den meisten Fällen gehen bei Patient/innen mit komplexen psychischen Störungen zahlreiche Behandlungen im ambulanten und stationären Sektor einer störungsspezifischen Psychotherapie voraus. Betroffene werden z.B. beim Hausarzt mit Selbstverletzungen auffällig, stellen sich gehäuft in psychiatrischen Ambulanzen und Krisenstationen vor oder suchen psychosoziale Beratungsstellen auf.

Falls Sie sich nicht sicher sind, inwieweit bei Ihren Patient/innen eine Traumatisierung oder Persönlichkeitsstörung vorliegt, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf. Bitte melden Sie diese mit einer kurzen Vorinformation über das Krankheitsbild per e-mail bei mir an. Ich kann relativ zeitnah eine Orientierungsberatung (Sprechstunde max. 3 Sitzungen) zu Diagnostik und Therapieindikation anbieten. (Dies beinhaltet kein Angebot für einen festen Therapieplatz bei mir und keine Therapieplatzvermittlung).

Der Weg in die Praxis benötigt keinen Überweisungsschein.

Bitte melden Sie sich unter kurzer Angabe Ihres Anliegens zur Terminvereinbarung per Email an:

s.kuss@sk-psychotherapie.de

Privatpatient/innen:
Erkundigen Sie sich bitte vorab über die Möglichkeiten der Kostenerstattung innerhalb ihres individuellen Versicherungsvertrags.